Content Note: In diesem Beitrag geht es um Gewalt durch medizinisches Personal.
Keine zwei Minuten Fußweg vom Markt entfernt. Trotzdem versteckt in einer verwinkelten Seitenstraße: die Kleine Klausstraße 16 in Halle. Früher stand hier die Poliklinik Mitte. Hier, in der venerologischen Station, wurden in der DDR Frauen und Mädchen zwangseingewiesen und misshandelt, um sie zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ umzuerziehen.
Ich, Irene, bin in Halle aufgewachsen. Trotzdem habe ich erst mit Mitte 20 von diesem Ort erfahren. Wie kann es sein, dass so ein geschichtsträchtiger Ort droht, in Vergessenheit zu geraten?
Dieses Feature erzählt die Geschichte der sogenannten „Tripperburg“. Ich reise nach Norddeutschland, um eine ehemalige Patientin kennenzulernen, spreche mit dem Verein Zeit-Geschichte(n), einem Wissenschaftler, der bis heute zu venerologischen Stationen in der DDR forscht, und Künstlerinnen, die sich der „Tripperburg“ gewidmet haben. Und ich stehe ratlos in den Straßen der Halleschen Innenstadt. Was heißt es eigentlich, im Nachwende-Osten zwischen Zeitzeug*innen aufzuwachsen? Und was hat die „Tripperburg“ heute noch mit uns zu tun?
Idee, Redaktion und Schnitt: Irene Schulz
Sprecher*innen: Irene Schulz und Philipp Reinheimer
Verwendete Musik: